Ich bin keine Heldin. Aber ich werde von den Bewohnern gebraucht. Meine Hauptaufgabe ist mit den Bewohnern den Alltag zu verbringen. Ich betreue aktuell 16 Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen sowie individuellen Hilfebedarf und bin quasi ihr persönlicher Betreuer. Die letzten Wochen waren echt heftig. Die Bewohner durften ja zunächst keinen Besuch empfangen und brauchten einfach mehr Zuwendung.
Die Arbeit in den Werkstätten fiel ja leider aus. Gleichzeitig mussten wir die zusätzlichen behördlichen Auflagen umsetzen und das kostet einfach Zeit und Energie. Meine Arbeit macht mir grundsätzlich total Spaß. Aber ich wünsche mir, dass ich nicht mehr komisch angeschaut werde, wenn ich mit einem Bewohner, der eine Behinderung hat, oder mehreren über die Straße gehe. Behindertenhilfe wird ausgegrenzt aus der öffentlichen Wahrnehmung und ist nach wie vor quasi ein Tabuthema. Natürlich gibt es viel Unsicherheit – aber nur wenn wir darüber sprechen, sorgen wir für Verständnis.
Ich wünsche mir mehr Akzeptanz und Wertschätzung für meinen Beruf als Heilerziehungspflegerin.