Unsere Arbeit ist kein Zuckerschlecken – wir arbeiten jeden Tag hart. Das muss mal deutlich gesagt werden. Acht Tonnen Wäsche in zwei Schichten– und das jeden Tag. Feiertage müssen vor- oder nachgearbeitet werden und freie “Brückentage” gibt es bei uns nicht. Am Arbeitsplatz sind es immer 10 Grad wärmer als die Außentemperatur – das ist besonders im Sommer eine große Belastung. Wir arbeiten bis die Wäsche für den Tag fertig ist, weil die Menschen, die diese tragen, einfach darauf angewiesen sind. Darüber macht sich kaum jemand Gedanken. Wir sind ja einfach da.
Wir waschen die Wäsche vieler Krankenhäuser, Senioren- und Behindertenwohnheime im ganzen Kreis und darüber hinaus. Wir sind dadurch auch Teil des Gesundheitssystems – gehen aber völlig unter und erhalten keine Beachtung. Dabei sind wir noch viel mehr: Als Inklusionsunternehmen bieten wir Menschen eine Chance, die sonst vielleicht keine erhalten. Wir verbinden Menschen mit unserer Arbeit: Menschen mit Behinderung, Menschen unterschiedlicher Herkunft – bei uns sind Menschen aus 12 Nationen beschäftigt, die Hand in Hand arbeiten. Wir bieten unseren Mitarbeitern viele Hilfestellungen, die über das eigentliche Arbeitsfeld hinaus gehen.
Obwohl wir z. B. Krankenhäuser und auch Rettungsdienste versorgen, wird unsere Wäscherei nicht als “systemrelevant” eingestuft. Warum nicht?
Durch Corona verlieren unsere Mitarbeiter ihre Struktur. Struktur ist das, was ihrem Alltag Orientierung und Sicherheit gibt – besonders Menschen mit geistiger Behinderung leiden extrem unter dem Verlust gewohnter Strukturen. Durch die fehlende Wäsche z. B. aus dem Hotel- und Gastro-Bereich mussten wir Kurzarbeit anmelden, das Schichtsystem und die Arbeitsabläufe ändern. Das ist doppelt bitter, denn für uns gibt es keine Hilfen aus dem Rettungsfonds.
Ich wünsche mir, dass unsere Arbeit gesehen und wertgeschätzt wird. Ich helfe, weil es sein muss. Helft uns mit eurer Anerkennung.