cav_schwack

Als Vorstand für das Ressort soziale Dienste wünsche ich mir, dass es dauerhaft bessere Rahmenbedingungen (z.B. andere Fachkraftquoten) für die pädagogische Arbeit und deren Finanzierung geben sollte. Ich habe die Schwierigkeiten ja selber erlebt, als ich noch beraten habe. Die Beratungsdienste sowie die Behindertenhilfe haben in der Gesellschaft und teils in der Politik nicht so ein großes Ansehen und stehen nicht so im Fokus, wie ich es mir wünschen würde. Dies wurde auch in der Corona-Krise deutlich. Während es in der Altenpflege geregelte Rettungsschirme gibt, fehlen diese in den Beratungsdiensten und in der Behindertenhilfe, wo wir mit finanziellen Einbußen und Defiziten leben müssen. Auch die Pflegeprämie gibt es für die Behindertenhilfe nicht, obwohl auch sie aufgrund der Corona-Krise unter anderen Rahmenbedingungen und zu anderen Zeiten arbeiten mussten.

Die Corona-Pandemie war und ist herausordernd. Es gab ständig neue Verordnungen, teils mehrfach in der Woche, meist zu den Wochenenden. Diese mussten dann unmittelbar umgesetzt werden, denn die Verantwortung für die Umsetzung liegt ja beim Träger. Teilweise kamen Verordnungen, die wir faktisch aufgrund fehlender Räume und zu wenig Personal gar nicht umsetzen konnten. Man konnte nicht mehr abschalten, war in ständiger Lauerstellung, was als nächstes auf einen zukommt. Die Öffnungsmaßnahmen schafften gerade für unsere Mitarbeiter neue Probleme, denn sie mussten die Vorgaben umsetzen und waren zugleich in Sorge um die Bewohner.

Die Wertschätzung während der Coronazeit, die wir erhalten haben, würde ich mir dauerhaft wünschen. Herausfordernd war auch mit der riesigen Informationsflut umzugehen und die wichtigen Aspekte herauszufiltern. Es sollte gesehen werden, dass Dienste der Jugend- und Familienhilfe, der Sucht- und Schuldenhilfe sowie die Behindertenhilfe systemrelevant sind und sie sollten dann auch mit entsprechenden Rahmenbedingungen ausgestattet werden.